Kaufland vs. Amazon: Vor- und Nachteile für Händler

Kaufland vs. Amazon: Vor- und Nachteile für Händler

Wenn Sie als Händler überlegen, ob Kaufland oder Amazon die richtige Plattform für Ihr Geschäft ist, sind hier die wichtigsten Unterschiede auf einen Blick:

Kaufland:

  • Fokus auf den deutschen Markt (DACH-Region).
  • Keine monatliche Grundgebühr, Provisionssätze zwischen 5-15%.
  • Stärken in Haushaltswaren, Elektronik und Wohnen.
  • Persönliche Betreuung und flexible Preisgestaltung.
  • Retouren in Kaufland-Filialen möglich (Omnichannel).

Amazon:

  • Weltweite Reichweite mit über 300 Mio. Nutzern.
  • Monatliche Grundgebühr (39,99€ für Professional-Verkäufer) und 8-15% Verkaufsprovision.
  • Ideal für internationale Verkäufe und breite Produktpaletten.
  • Striktere Regeln und automatisierte Prozesse.
  • Umfangreiche Marketing-Tools und detaillierte Analysen.

Schneller Vergleich

Kriterium Kaufland Amazon
Marktreichweite Deutschland (DACH) Global
Gebührenstruktur Keine Grundgebühr, 5-15% 39,99€/Monat, 8-15%
Produktkategorien Non-Food (Haushalt, Elektronik) Alle Kategorien
Verkäufer-Support Persönlich, flexibel Standardisiert, 24/7
Marketing-Tools Einfach, CPC ab 1 Cent Vielfältig, Sponsored Ads

Fazit: Kaufland eignet sich für Händler mit Fokus auf Deutschland und geringen Fixkosten. Amazon ist ideal für internationale Verkäufe und große Produktpaletten. Wählen Sie basierend auf Ihren Zielen, Kosten und Zielgruppen.

Die besten Plattformen für Reselling: Otto Amazon eBay Kleinanzeigen Kaufland im Vergleich

Otto

Kundenbasis-Analyse

Die Kundenreichweite und die Zusammensetzung der Zielgruppen variieren stark zwischen Amazon und Kaufland. Diese Unterschiede sind für Händler bei der Wahl der richtigen Plattform äußerst wichtig.

Plattform-Traffic und Nutzerzahlen

Amazon erreicht weltweit über 300 Millionen Nutzer und bietet eine globale Reichweite. Kaufland hingegen konzentriert sich auf den deutschen Markt und hat sich trotz eines Rückgangs des deutschen E-Commerce-Marktes um 11,8 % im Jahr 2023 als wichtiger Akteur etabliert – mit mehr als 11.000 aktiven Händlern.

Merkmal Amazon Kaufland
Aktive Nutzer Über 300 Mio. weltweit Fokus auf DACH-Region
Marktausrichtung Global Primär Deutschland
Wachstum 2023 Stabil +3 %
Händleranzahl Über 2 Mio. weltweit 11.000+

Erfolgreiche Produktkategorien

Amazon deckt nahezu alle Produktkategorien ab und hat in vielen Bereichen eine starke Präsenz. Kaufland hingegen zeigt besondere Stärke in den Kategorien Küche, Wohnen und Elektronik, was die regionale Ausrichtung auf den deutschen Markt widerspiegelt.

Die richtige Plattform für Ihre Produkte

Die Wahl der Plattform hängt nicht nur von der Reichweite ab, sondern auch von der Produktkategorie und der Marktstrategie des Händlers.

Amazon ist ideal für:

  • Produkte mit internationalem Absatzpotenzial
  • Breite und vielfältige Produktpaletten
  • Schnelllebige Konsumgüter

Kaufland passt besonders gut zu:

  • Produkten mit Fokus auf die DACH-Region
  • Haushalts- und Einrichtungsartikeln
  • Händlern, die von einer Kombination aus Online- und Offline-Handel profitieren möchten

Neben der Zielgruppenreichweite sollten Händler auch die Plattformkosten genau prüfen, um die beste Entscheidung für ihren Marktplatz zu treffen.

Plattform-Gebühren und Kosten

Nachdem wir Zielgruppen und Reichweite der Plattformen beleuchtet haben, ist es ebenso entscheidend, die Gebührenstrukturen zu vergleichen, um die Rentabilität besser einschätzen zu können.

Gebührenstruktur im Überblick

Die Gebührenmodelle von Kaufland und Amazon unterscheiden sich erheblich. Kaufland setzt auf eine kategorieabhängige Provision, während Amazon ein zweistufiges Verkäufermodell mit variablen Gebühren bietet:

Kostenaspekt Kaufland Amazon
Grundgebühr Keine monatliche Gebühr Individual: Keine Grundgebühr
Professional: 39,99€ monatlich
Verkaufsprovision 5-15% je nach Kategorie 8-15% je nach Kategorie
Versandkosten Selbst kalkulierbar FBA-Gebühren oder eigenständiger Versand
Zusatzkosten Optionale Werbekosten, keine Grundgebühren Pro-Verkauf-Gebühr (Individual: 0,99€)

Einfluss auf Gewinnmargen

Die Plattformgebühren wirken sich je nach Produkttyp unterschiedlich auf die Gewinnmargen aus. Besonders bei Haushaltswaren und Elektronik bietet Kaufland attraktive Konditionen.

"Die Gebührenstruktur von Kaufland ermöglicht es uns, besonders bei Elektronikartikeln höhere Margen zu erzielen als auf Amazon. Durch den Wegfall der monatlichen Grundgebühr können wir flexibler auf Marktschwankungen reagieren", so ein erfahrener Marketplace-Händler.

Tipps zur Kostenoptimierung

Händler können ihre Kosten auf beiden Plattformen mit gezielten Maßnahmen senken:

  • Versandstrategie anpassen: Bei Amazon kann FBA effizient genutzt werden, während bei Kaufland günstige Versandpartnerschaften helfen können.
  • Produktkategorien klug wählen: Die Wahl der Kategorien sollte sich an den Provisionsmodellen der Plattformen orientieren.
  • Volumen nutzen: Händler mit hohem Verkaufsvolumen profitieren bei Amazon von FBA-Rabatten und bei Kaufland von individuellen Vereinbarungen.

Amazon punktet mit seiner enormen Reichweite, während Kaufland durch die flexible Gebührenstruktur und den Verzicht auf monatliche Grundgebühren überzeugt. Zusätzlich spielen die verfügbaren Tools und Ressourcen eine wichtige Rolle bei der Entscheidung für eine Plattform.

sbb-itb-5dfef19

Verkäufer-Ressourcen und Funktionen

Neben Gebühren und Zielgruppen spielen die verfügbaren Tools und Funktionen für Verkäufer eine zentrale Rolle, um langfristig erfolgreich zu sein.

Marketing-Tools

Amazon und Kaufland bieten unterschiedliche Werbemöglichkeiten, die jeweils ihre Vorteile haben. Amazon punktet mit einer breiten Palette an Werbeformaten, während Kaufland mit kostengünstiger CPC-Werbung ab 1 Cent überzeugt:

Werbe-Feature Amazon Kaufland
Sponsored Products ✓ (CPC ab 1 Cent)
Sponsored Brands
Display Ads
Standortbasierte Werbung
Kampagnen-Analyse Umfassend Grundlegend

Die Versandstrategie ist ein weiterer Schlüsselfaktor, der den Erfolg auf beiden Plattformen beeinflusst.

Versandoptionen

Flexibilität beim Versand ist ein großer Vorteil, den beide Plattformen bieten:

  • Mit Amazon MCF können Händler FBA-Lager für Kaufland-Bestellungen nutzen, was Prozesse effizienter gestaltet.
  • Kauflands FBK lässt sich nahtlos mit Tools wie Stockpilot verbinden, um die Bestandsführung zu automatisieren.
  • Beide Plattformen unterstützen automatisierte Bestandsführung und eine reibungslose Auftragsabwicklung.

Verkaufsdaten und Berichte

Datenanalyse ist essenziell, um fundierte Entscheidungen zu treffen. Hier ein Vergleich der Analyse-Tools:

Analyse-Feature Amazon Seller Central Kaufland Dashboard
Echtzeit-Tracking Umfassend Grundlegend
Umsatzprognosen 30-Tage-Vorschau Begrenzt
Wettbewerbsanalyse Detailliert Basis-Features
Automatische Preisanpassung ✓ (über Partner)

Ein Beispiel für die Optimierung: Die Nethansa Platform hat Tools so effizient eingesetzt, dass ein Umsatz von 4,5 Millionen Euro generiert wurde.

Die richtige Plattformwahl ist wichtig, aber noch entscheidender ist, wie gut die bereitgestellten Tools genutzt werden.

Plattformregeln und Support

Wie gut ein Online-Marktplatz Verkäufer unterstützt und wie flexibel seine Regeln sind, kann den Erfolg eines Geschäfts maßgeblich beeinflussen.

Verkäufer-Support

Die Unterstützung, die Händler von den Plattformen erhalten, unterscheidet sich deutlich:

Support-Feature Kaufland Amazon
Persönlicher Support Dediziertes Team während Geschäftszeiten 24/7 Hotline
Reaktionszeit Meist innerhalb eines Werktags Innerhalb von 24 Stunden
Kommunikationskanäle E-Mail, Telefon, Ticketsystem Seller Central, E-Mail, Chat, Telefon
Kostenlose Beratung Eingeschränkt
Händlerforum Basic Umfangreich

Neben dem Support sind die Richtlinien der Plattformen ein weiterer wichtiger Punkt für Händler.

Plattformrichtlinien

Die Regeln der beiden Marktplätze variieren stark, sowohl in ihrer Strenge als auch in ihrer Komplexität:

Richtlinien-Aspekt Kaufland Amazon
Produktlistungsanforderungen Moderat Sehr streng
Preisgestaltungsfreiheit Hoch Eingeschränkt
Regulierungsgrad Flexibel Strikt reguliert

Verkäufer-Unabhängigkeit

Die Freiheit, mit der Händler auf den Plattformen agieren können, unterscheidet sich ebenfalls:

Kaufland bietet:

  • Freie Preisgestaltung und klare Kommunikation über Änderungen
  • Möglichkeit zur Integration mit eigenen Systemen

Amazon setzt auf:

  • Verpflichtende Nutzung von FBA für Prime-Angebote
  • Strenge Performance-Vorgaben
  • Detaillierte Anforderungen für Produktlistings

Diese Unterschiede bei Support und Richtlinien wirken sich direkt darauf aus, wie Händler die Marketing- und Verkaufstools der Plattformen nutzen können. Kaufland, mit über 11.000 aktiven Händlern (Stand 2023), legt Wert auf persönliche Betreuung und größere Freiheit. Amazon hingegen bietet ein standardisiertes, aber umfassendes System, das sich besonders für Verkäufer eignet, die klare Prozesse und Automatisierung schätzen.

Welche Plattform besser passt, hängt davon ab, ob ein Händler mehr Wert auf persönliche Unterstützung und Flexibilität oder auf strukturierte Abläufe legt.

Fazit: Plattform-Auswahlhilfe

Die Entscheidung zwischen Kaufland und Amazon hängt von mehreren Faktoren ab, die direkten Einfluss auf den Erfolg eines Geschäfts haben können.

Plattform-Vergleich auf einen Blick

Kriterium Kaufland Amazon
Marktreichweite Schwerpunkt Deutschland Global
Gebührenstruktur Geringere Gebühren Höhere Gebühren
Händlerbetreuung Persönlicher Kontakt Standardisierte Betreuung
Marketing-Tools Basis-Funktionen Vielfältige Optionen
Zielgruppe Schwerpunkt Non-Food Alle Produktkategorien

Je nach Geschäftsmodell bieten beide Plattformen unterschiedliche Stärken, die Händler für sich nutzen können.

Empfehlungen für Händler und Ausblick

Kaufland ist ideal für kleine und mittlere Händler, da es folgende Vorteile bietet:

  • Persönliche Betreuung durch Ansprechpartner
  • Flexible Preisgestaltung
  • Geringe Einstiegskosten
  • Konzentration auf den deutschen Markt

Amazon hingegen eignet sich besonders für größere Händler, die profitieren von:

  • Automatisierten Prozessen
  • Internationaler Marktreichweite
  • Hochentwickelten Analysetools
  • Einer etablierten Logistikstruktur

Beide Plattformen arbeiten an ihrer Weiterentwicklung:

Kaufland setzt auf:

  • Verknüpfung von Online- und Offline-Handel
  • Ausbau der technischen Infrastruktur
  • Optimierung des FBK-Services

Amazon fokussiert sich auf:

  • Stärkung der Prime-Services
  • Verbesserungen der Verkäufer-Tools
  • Mehr Automatisierung
  • Erweiterung der Fulfillment-Kapazitäten

Bei der Plattformwahl sollten Händler auch zukünftige Entwicklungen im Blick behalten. Während Amazon durch seine globale Präsenz und technische Stärke punktet, bietet Kaufland mit seinem Omnichannel-Ansatz interessante Möglichkeiten, besonders für den deutschen Markt.

FAQs

Was ist der beliebteste Online-Marktplatz in Deutschland?

Amazon.de führt den deutschen Online-Marktplatz mit einem beeindruckenden Jahresumsatz von 18,556 Milliarden US-Dollar an. Mit einer Markenbekanntheit von über 96% ist es der klare Spitzenreiter im E-Commerce. Gleichzeitig wächst Kaufland.de rasant – mit einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 92% wird es besonders im Non-Food-Bereich immer relevanter.

"Jeder zweite Online-Shop verkauft auch über Marktplätze", sagt Lars Hofacker, E-Commerce-Experte beim EHI.

Die Entscheidung für einen Marktplatz sollte jedoch nicht nur auf der Marktstellung basieren. Händler sollten auch ihre individuellen Ziele und Anforderungen berücksichtigen.

Verwandte Blogbeiträge